Lot 7 Dα

1889 fanden Otto Modersohn und Fritz Mackensen in dem Dorf Worpswede und dessen Umgebung genau die ursprüngliche, charaktervolle Landschaft, nach der die Künstler gesucht hatten. Die außergewöhnlichen Lichtverhältnisse und der weite Horizont der Worpsweder Landschaft boten ihnen unerschöpfliche, natürliche Inspirationen. Gemeinsam mit Hans am Ende ließen sie sich hier nieder und begründeten damit eine der berühmtesten deutschen Künstlerkolonien.
„Unter Birken“ fasst die Charakteristik dieses besonderen Landstriches zusammen. Hinter den vier im Vordergrund aufragenden Birkenstämmen, deren helle Rinde im warmen Abendlicht aufleuchtet, erstreckt sich die flache Landschaft. Das reetgedeckte Fachwerkgebäude verankert die Szenerie in unmittelbarer Nähe des Dorfes, ein als Rückenfigur wiedergegebenes Kind wendet sich den weidenden Tieren im Mittelgrund zu. Über dem kleinen Wäldchen am linken Bildrand ist bereits die Sichel des Mondes zu sehen, der noch zartblaue Abendhimmel steht in frischem Kontrast zu den rotbraunen und dunkelgrünen Farben der Landschaft. Die stimmungsvolle, friedliche Szene, die Otto Modersohn hier einfängt, spricht vom Leben der Einheimischen im Einklang mit dem Rhythmus der Natur.