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Lot 1188 Dα

PIETÀ.

Auktion 856 - Übersicht Köln
22.05.2004, 10:30 - Alte Kunst
Schätzpreis: 7.000 €
Ergebnis: 7.140 € (inkl. Aufgeld)

Wohl Lindenholz geschnitzt, rückseitig abgeflacht und leicht ausgehöhlt sowie mit einem beigeschnitzten Fichtenholzbrett verschlossen, wobei die Fugen zum Teil durch Leinwand geschlossen sind. Ältere farbige Fassung. Flache und auf der Vorderseite halbrund schließende Plinthe, als Erdhügel gestaltet. Darstellung der knienden Muttergottes in einem einfachen blauen Kleid und einem rot unterfütterten und goldgesäumten Umhang, dessen weiß gefaßter Grund von verstreuten Rosettenmotiven geschmückt wird. Ihr leicht zur Seite gesenktes Haupt wird von einem großflächigen weißen Schleier bedeckt. Maria hält den vor ihr zu Boden gesunkenen toten Christus, der im Verhältnis zur groß gesehenen Muttergottes kleinfiguriger wiedergegeben ist.
Finger der rechten Hand Christi verloren. Farbfassung insgesamt bestoßen und mit Verlusten. Feine Risse im Kopf der Maria und in der Plinthe zum Teil mit Leinwand überdeckt und überfaßt. Auf einen profilierten hölzernen Sockel gesetzt. H 59 cm (ohne Sockel).
Gutachten A. Schädler, München. Dr. Schädler nennt in seinem Gutachten als typologische und stilistische Vergleichsbeispiele ein Vesperbild von Pankratius Grueber (um 1510) in Bloßnitz/Sachsen (vgl. W. Hentschel, Sächsische Plastik um 1500, Dresden 1926, T. 50) und eine Vesperbildgruppe mit Johannes und Magdalena (um 1510) im Stadtgeschichtlichen Museum, Leipzig (vgl. A. Schröder, Die Plastik, Veröffentlichungen des Stadtgeschichtlichen Museums zu Leipzig, 1931, Nr. 34, mit Abb.).
MITTELDEUTSCHLAND, um 1500/1510.