Lot 1210 Dα

Bronze, gegossen, am Körper ein durchsichtiger brauner Firnis auf goldfarbenem Überzug, Stütze und Plinthe mit dichterer dunkelbrauner Patina. Querrechteckige kantige und glatte Plinthe. Darauf stehend die getreue und verkleinerte vollplastische Wiedergabe des sogenannten "Herkules Farnese", der 1546 in den Thermen von Caracalla wiederaufgefundenen antiken Marmorskulptur, die seitdem in Neapel (heute im Museo Nazionale) aufbewahrt wird. Herkules steht dem Betrachter zugewandt und stützt sich auf einen Felsen und seine Keule, die von dem Fell des nemäischen Löwen verhangen wird. In seiner hinter den Körper geführten rechten Hand hält Herkules die von ihm erbeuteten Äpfel der Hesperiden. Wie bei dem marmornen Vorbild ist der übermäßig muskulöse Körper des antiken Helden im perfekten Bronzeguß minutiös und kunstvoll wiedergegeben. Seit seiner Wiederauffindung wurde der "Herkules Farnese" in den Werkstätten der italienischen Bronzegießer - von Guglielmo della Porta und Antonio Susini im 16. und frühen 17. Jahrhundert bis zu Giacomo Zoffoli und Francesco Righetti gegen Ende des 18. Jahrhunderts - wegen seiner Berühmtheit in größerer Zahl in Bronze gegossen; auch die Goldlackpatinierung bleibt seit dem 16. Jahrhundert in der Folgezeit gebräuchlich.
Feine querlaufende Fuge im rechten Unterarm. Zugehörig ein profilierter hölzerner Sockel. H 42,5 cm.
ITALIEN, 18. Jh.