Jens Juel - BILDNIS FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK - image-1

Lot 1131 Dα

Jens Juel - BILDNIS FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK

Auktion 947 - Übersicht Köln
21.11.2009, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 10.000 € - 12.000 €
Ergebnis: 12.000 € (inkl. Aufgeld)

Jens Juel

BILDNIS FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK

Öl auf Leinwand (doubliert). 59,5 x 48 cm.

Jens Juel war der bedeutendste dänische Bildnismaler des 18. Jahrhunderts. Nach seiner Ausbildung in Hamburg lebte er zunächst in Kopenhagen, später in Rom, Paris und Genf. Bevor er 1780 wieder nach Kopenhagen ging, wo er zum königlichen Hofmaler ernannt wurde, reiste er 1779 nach Hamburg. Hier entstand das Bildnis von Friedrich Gottlieb Klopstock, das dieser selber als das gelungenste ansah, das je von ihm gefertigt wurde. Bislang sind fünf Exemplare des Porträts bekannt: Zunächst im Besitz des Dichters verblieb Juels Originalversion, die sich noch bis 1929 im Besitz seiner Nachkommen aus der Familie von Winthem nachweisen lässt. Eine Replik Juels befindet sich seit 1922 in der Nationalgalerie Berlin; weitere zeitgenössische Kopien bewahren das Gleimhaus in Halberstadt, Schloss Frederiksborg in Hillerod sowie das Museum für Hamburgische Geschichte auf (vgl. Friedrich Gottlieb Klopstock. Werke und Briefe. Historisch-Kritische Ausgabe. Abteilung Briefe VII 1776-1782, Bd. 3 Apparat/Kommentar Nr. 132-244, Berlin und New York 1982, S. 1057).
Bei unserem Gemälde handelt es sich um die erstgenannte Originalversion, die sich im Besitz Klopstocks und seiner Nachkommen von Winthem befand und in dem Buch "Das Bildnis in Hamburg" von Alfred Lichtwark 1898 mit dem Besitzervermerk "Herr und Fräulein v. Winthem" abgebildet war.
Friedrich Gottlieb Klopstock, 1724 in Quedlinburg geboren, zog nach seinem in Jena und Leipzig absolvierten Theologiestudium 1751 nach Kopenhagen, wo er das Zentrum eines deutsch-dänischen Kreises von Dichtern und Philosophen der Aufklärung bildete. 1770 übersiedelte er nach Hamburg, wo ihn Juel porträtierte und er 1803 auch gestorben ist. Klopstock trug wesentlich zur Weiterentwicklung einer eigenständigen deutschen Literatur bei und wurde einer der bedeutendsten Schriftsteller der frühen deutschen Klassik. Mit seinem Werk grenzte er sich von der moralisch-pietistischen Dichtung des Spätbarock ab und wurde zum Wegbereiter der Empfindsamkeit und des Sturm und Drang.

Literaturhinweise

Lichtwark, Alfred: Das Bildnis in Hamburg, Bd. 2, Hamburg 1898, S. 29, mit Abb. auf der Tafel zwischen S. 48 und 49 (dieses Buch als Beigabe zum Gemälde).