THRONENDE MUTTERGOTTES
Nadelholz, ältere Fassungen, Alpenländisch 1. H. 13. Jh.
Teile der Krone der Maria verloren, kleiner Verlust an der Vorderseite der Plinthe. Höhe 115 cm.
Die Skulptur mit der Darstellung der thronenden Muttergottes als "Sedes Sapientiae" stammt der Überlieferung nach aus Trient. Die bekrönte Gottesmutter sitzt hoheitsvoll aufgerichtet auf einer Bank. Sie trägt einen Kopfschleier und ein langärmeliges, glattes Gewand, gegen das sich der faltige um den Körper geschlungene Umhang absetzt. Mit ihrer vorgestreckten rechten Hand weist sie den Paradiesapfel vor, der sie als "zweite Eva" ausweist, mit ihrer linken Hand berührt sie den Oberschenkel des Jesusknaben. Dieser sitzt ebenfalls bekrönt und in langem Gewand auf ihrem Schoß, seine rechte Hand segnend erhoben hält er zudem ein Buch auf seinen Knien. Dübellöcher an Plinthe und Rückseite lassen vermuten, dass die Skulptur ehemals auf einem höheren Sockel stand und die Aushöhlung der Rückseite verschlossen war.
Provenienz
Ehemals Sammlung Oertel, München. - Versteigerung bei Lepke, Berlin, 6.-7.5.1913, Lot 2. - Sammlung Marzell von Nemes, München. - Versteigerung bei Hugo Helbing, Frankfurt/Main, 1931, Lot 333.
Literaturhinweise
Alte Skulpturen aus Privatbesitz. Ausstellung im Museum Folkwang Essen 1933, S. 2-3, Kat. Nr. 7 mit Abb. - Marienbild in Rheinland und Westfalen. Ausstellung in der Villa Hügel, Essen 1968, S. 63, Kat. Nr. 17 mit Abb. - 50 Jahre Museum Folkwang in Essen. Freunde des Museums sammeln. Ausstellung im Museum Folkwang Essen 1972, S. 11, Kat. Nr. 3 mit Abb. -Ezzelini.Signori delle Marea nel cuore dell' Imperio di Federico II. Ausst.-Kat. Bassano del Grappa 2001, Bd. 2, Kat. Nr. II.7.6.