MADONNA MIT KIND - image-1

Lot 1145 Dα

MADONNA MIT KIND

Auktion 969 - Übersicht Köln
20.11.2010, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 11.000 € - 13.000 €
Ergebnis: 13.200 € (inkl. Aufgeld)

MADONNA MIT KIND

Holz, Farbfassung, Schwaben um 1500
Finger der linken Hand der Maria wieder angefügt. Hintere Kreuzblume der Krone verloren. Vertikaler Riss in der Rückseite. Höhe 72 cm.

Mehrseitiger, profilierter Sockel. Darauf die stehende Ganzfigur der bekrönten Muttergottes, die ihre linke Hand segnend erhoben hält. Auf ihrer rechten Hand trägt sie das mit gekreuzten Beinen sitzende Jesuskind mit einem Apfel in seinen Händen. Maria trägt ein hoch tailliertes und bodenlanges, rotes Kleid sowie einen um Schultern und Körper drapierten, goldenen Mantel, der ein reiches Spiel an gestauchten Stegfalten aufweist. Die Gestaltung der Skulptur verweist in den schwäbischen Kunstkreis aus der Zeit um 1500. So lässt sich zum Beispiel der Typus des Jesuskindes mit der "Madonna mit Kind" (München, Bayerisches Nationalmuseum) aus den Jahren um 1480/1490 des in Ulm und Augsburg tätigen Bildschnitzers Michel Erhart vergleichen. Die Muttergottes hingegen zeigt - ebenfalls beispielhaft - Verwandtschaft mit der Skulptur einer "Heiligen" (London, Victoria and Albert Museum) aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts, die zuletzt in den Umkreis von Hans Herlin aus Memmingen gesetzt worden ist.

Literaturhinweise

Zu den vergleichbaren Skulpturen siehe Michael Baxandall: Die Kunst der Bildschnitzer. Tilman Riemenschneider, Veit Stoß und ihre Zeitgenossen, München 2. Aufl. 1985, S. 334, Taf. 17. - Norbert Jopek: German Sculpture 1430-1540. A Catalogue of the Collection in the Victoria and Albert Museum, London 2002, S. 95-96, Kat. Nr. 42 mit Abb.