Lot 1154 Dα

Zierlicher achtseitiger Sockel mit kreisrunder Bohrung, so dass die Skulptur als Bekrönung aufgesteckt werden konnte. Die freiplastisch gearbeitete Skulptur zeigt den jugendlichen Ritterheiligen in Rüstung und mit einer Lanze in seiner erhobenen linken Hand. Das ihn kennzeichnende Attribut des Wasserkübels, mit dem er den Brand eines Hauses löscht, in seiner rechten Hand hat sich nicht erhalten, das Haus hingegen ist neben seinen Füßen auf dem Sockel plaziert. Die schnitzerisch qualitätvolle Skulptur zeichnet sich durch die gelungene Wiedergabe der gemäßigten kontrapostischen Haltung des Heiligen sowie durch die detallierte Wiedergabe aller Details seiner zeitgenössischen Rüstung aus. Nach Auskunft im Gutachten des Vorbesitzers aus dem Jahr 1973 dürfte die Skulptur ehemals die rechte Außenseite eines gotischen Flügelalters geschmückt haben, die Pendantskulptur eines Hl. Georg befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer süddeutschen Sammlung.