Abendmahlskanne der Magdeburger Katharinenkirche
Silber, getrieben und gegossen; innen vergoldet. Auf godroniertem Fuß birnförmiger Korpus mit spitzem Konsolausguss; der geschwungene Henkel mit Perlstab. Aufgewölbter Scharnierdeckel mit entsprechendem Dekor und kleinem Kugelknauf; ein plastischer Cherubkopf als Daumenrast.Die Wandung mit getriebenem Régencedekor auf punziertem Grund; am Hals eine runde Gravurreserve mit Darstellung der Heiligen Katharina. Unterseitig graviert "ANNO 1716". BZ Magdeburg, Lötigkeitsmarke 12 L, MZ Adam Heinrich Betge (erwähnt bis 1727, Scheffler Mitteldeutschland Nr. 352a, 363 c, 384). H 27 cm, Gewicht 1.242 g.
Magdeburg, Adam Heinrich Betge, 1716.
Die am Breiter Weg in Magdeburg gelegene, im Krieg durch Fliegerbomben nur mittelschwer beschädigte Katharinenkirche wurde im Zuge der Kirchensprengungen der DDR in der 1950er Jahren abgetragen.
Provenienz
Familiensammlung Giese.
Ca. 1955 von Eberhard Giese mit Kriegsbeschädigung aus Kirchenbesitz erworben. Umfassende Restaurierung durch den Berliner Silberschmied Jens Schleede um 1965.
Literaturhinweise
Abgebildet bei Scheffler, Goldschmiede Mittel- und Nordostdeutschlands, Berlin 1980, Abb. 5. Scheffler erwähnt die Abendmahlskanne als "hervorragende Arbeit", in Kölner Privatbesitz (ebd., S. 174).