Indo-portugiesischer Bergsockel des Guten Hirten. Elfenbein. Indien, Goa. Ca. 1675-1750 - image-1
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Lot 16 Dα

Indo-portugiesischer Bergsockel des Guten Hirten. Elfenbein. Indien, Goa. Ca. 1675-1750

Auktion 1213 - Übersicht Köln
09.12.2022, 11:00 - Asiatische Kunst
Schätzpreis: 500 € - 800 €
Ergebnis: 1.386 € (inkl. Aufgeld)

Indo-portugiesischer Bergsockel des Guten Hirten. Elfenbein. Indien, Goa. Ca. 1675-1750

Auf einem flachen Sockel mit abwechselnd vollplastisch gearbeiteten Schafen und Blumenvasen erhebt sich ein Bergmassiv mit Höhlen und kleinen Figuren, Tieren und einem mit Brunnen besetzten Plateau. Aus drei Teilen zusammengesetzt. Zahlreiche Fehlstellen.
H 18 cm

Die Skulptur des Guten Hirten als Knaben, der auf einem Felsen sitzt und von Zweigen hinterfangen wird oder gar unter einem Baum sitzt, ist ein beliebtes, relativ häufiges und nur in Goa anzutreffendes Sujet.
An diesem vorliegenden Stück fehlt zwar die Figur des Guten Hirten, doch das Bergmassiv ist in außergewöhnlicher Weise ausgeschmückt und zwar nicht nur an der Schauseite sondern auch rechts und links, wobei die Rückseite die Anmutung eines geschichteten Felsen oder eines mächtigen Baumstammes hat.
Das Felsmassiv gliedert sich vorne in vier, an den Seiten in fünf Ebenen. Vorne unten liegt in einer großen Grotte mit einem Kruzifixus auf einem Schädel die Hl. Maria Magdalena, die in einem Buch liest und als durch das Kreuz als christliche Büßerin gekennzeichnet ist. Darüber stehen und liegen Schafe, zwei Sockel dienten ehemals zwei Figuren. In der Mitte steht ein Meerweibchen, dass den Brunnen des Lebens stützt. Zwei Wasserstrahle ergießen sich aus einem Löwenkopf in drei Becken, gedeutet als Lebensbrunnen, fons vitae. Vom untersten trinken zwei Lämmer und zwei als Pelikane identifizierte Vögel. Auf der dritten Eben stehen an den Seiten Maria und Josef.
An der rechten Seite ist in einer Nische der Gute Hirte zu sehen, der eine Schale hält, in die sich ein Strahl ergießt, und der eine Siegesfahne hält. Darüber stehen auf vier Ebenen weidende Lämmer. An der linken Seite sehen wir einen Christus-ähnliche Figur, der vor einem Kruzifix kniet und betet, darüber wiederum Lämmer.

Zertifikat

Vermarktungsgenehmigung für den EU-Binnenmarkt vorhanden

Provenienz

Privatsammlung, Aachen

Literaturhinweise

Vgl. einen ähnlich aufwändig gestalteten Berg ohne das Jesuskind in: Kunstkammer Georg Laue, Exotica, München 2012, Kat.-Nr. 67