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Lot 389 Dα

Berner Spiegel

Auktion 1220 - Übersicht Köln
17.05.2023, 14:00 - Möbel Kunstgewerbe
Schätzpreis: 2.000 € - 3.000 €
Ergebnis: 1.890 € (inkl. Aufgeld)

Berner Spiegel

Linde, geschnitzt, über rotem Bolus auf Kreidegrund vergoldet, facettiertes Spiegelglas. Durchbrochene Rocaillenkartusche mit seitlichen Blütengehängen über rund profiliertem Rahmen. Auf den unteren Ecken geschnitzte Blattvoluten. Bekrönung wieder angefügt, kleine Fehlstelle unter der Rocaille, minimale Chips und kleine Retuschen in der Vergoldung. H 101, B 63 cm.
Um 1760 - 70.

Johann Friedrich Funk (1706 - 1775) war der jüngere Bruder des bekannteren Ebenisten Mathäus Funk. Auf Anweisung seines Vaters absolvierte er eine Bildhauerlehre. Nach deren Abschluss erhielt er vom Berner Rat die Genehmigung eine Werkstatt zu eröffnen. Im Januar 1742 schloss er einen Vertrag mit der württembergischen Spiegelfabrik, für die er als einziger Schweizer Fabrikant das hochwertige Flachglas für Spiegel bezog. Inspirationen für seine Gestaltungen lieferte auch der Dialog mit Johann August Nahl, mit dem er befreundet war, und der sich bis 1755 in Bern aufhielt. 1749 erhielt Funk die Erlaubnis, eine Marmorsäge in Bern zu betreiben. Dem unternehmerischen Geschick der Familie Funk - und nicht zuletzt von Johann Friedrich Funk - ist es zu verdanken, dass Bern zu einem der frühindustriellen Produktionsorte von hochwertigsten Möbeln geworden ist.

Provenienz

Koller Zürich Auktion im Juni 2012, Lot 269.
Rheinischer Privatbesitz.

Literaturhinweise

Vgl. von Fischer, Fonck à Berne. Möbel und Ausstattungen der Kunsthandwerkerfamilie Funk im 18. Jahrhundert in Bern, Bern 2002, S. 222 f.