Gottvater über der Weltkugel
Malerfamilie Spengler, Niklaus Michael Spengler (?), Konstanz, erste Hälfte 18. Jh.
Hinterglasmalerei in Eglomisé-Technik mit Blattgold und -silber, opaken und transparenten Farben. Riss oben links, minimale Retuschen im Gewand. Ovaler, rocailliert geschnitzter und über rotem Bolus vergoldeter Weichholzrahmen H 39, B 24,2 cm.
Die raffinierte Technik, die Qualität der Malerei, die schöne Komposition und die feinen Details verweisen auf einen der großen Hinterglasmaler. Das einzigartige Sujet, Gottvater über der Weltkugel thronend, brennende Herzen mit den Arma Christi, Dornenkrone und Schwerter, haltend, über ihm das Dreieck der Trinität, unter ihm die fliegenden Engel, könnte auf eine besondere Auftragsarbeit hinweisen.
Niklaus Michael Spengler (Konstanz 1700 - 1776 Darmstadt) beherrschte meisterhaft die Eglomisé-Technik und gelangte stets zu beeindruckenden Bildfindungen. In der Sammlung Ryser befindet sich ein Heiliger Augustinus, der mit diesem Gottvater durchaus vergleichbar ist. Der Künstler pflegte viele seiner Werke zu signieren, insofern ist hier nur eine Zuschreibung möglich.
Provenienz
Auktion Keup, Regensburg, März 2011.
Literaturhinweise
Abgebildet bei Steiner, Goldglanz und Silberpracht – Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten, Berlin-München 2015, Nr. 40.
Vgl. Kat. Glas Glanz Farbe. Vielfalt barocker Hinterglaskunst im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts, Murnau 1997, Nr. L5, die sehr ähnliche Darstellung des Heiligen Augustinus, Niklaus Michael Spengler, zugeschrieben.
Ausstellung
2015 Schaezlerpalais der Kunstsammlungen und Museen Augsburg.