Jephta begegnet seiner Tochter
Franz Thaddäus Menteler d.Ä. (1712 - 1789), Zug (Schweiz).
Hinterglasmalerei mit transparenten Farben. Retuschen im unteren Bilddrittel. Vergoldeter Weichholzrahmen H 62,7, B 51 cm.
Als Vorlage diente ein Blatt des in Venedig tätigen Kupferstecher Johann Wagner (1706 - 1780) nach Jacopo Amigoni.
Dieses Hinterglasgemälde gehört zu einer umfangreichen Serie großformatiger Darstellungen nach Motiven aus dem Alten Testament. Georg Staffelbach konnte mehr als 60 solcher Werke in Klöstern und verschiedenen Privatsammlungen in der Innerschweiz nachweisen. Ryser vermutet, dass der in Zug geborene Franz Thaddäus Menteler d.Ä. seine Ausbildung als Maler zwar bei seinem Vater absolviert hatte, die Hinterglasmalerei hingegen vermutlich in der Surseer/Beromünsterer Schule erlernte. Er arbeitete meistens nach Kupferstich-Vorlagen und signierte viele seiner Werke, oft auf dem rückseitigen Abdeckblatt.
Die seltene Darstellung bezieht sich auf eine Episode im Buch Richter: Der Feldherr Jephta gelobte im Fall des Sieges gegen die Ammoniter das zu opfern, was ihm bei der Rückkehr aus seiner Haustür kommend zuerst begegnen würde. Als er siegreich heimkehrte, begrüßte ihn sein einziges Kind, seine vor Freude tanzende Tochter.
Provenienz
Lois Ruckli, Goldschmied, Luzern.
Eduard Renggli, Glasmaler, Luzern.
Literaturhinweise
Abgebildet bei Staffelbach, Geschichte der Luzerner Hinterglasmalerei von den Anfängen bis zur Gegenwart, Luzern 1951, Taf. 141, Abb. 282, S. 220.
Zum Künstler s. Ryser, Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas, München 1991, S. 153 ff.