Scheibe mit zwei Vögeln auf Blütenzweigen
Nürnberg, um 1580 - 1600.
Eglomisé in radiertem Blattgold, Konturen in Schwarzlot und Rot, vor opakem Dunkelblau und Zinnfolie. Flammleiste aus Ebenholz mit Messingfilet H 16,5, B 18,3 cm.
Die kleine amelierte Scheibe stammt vermutlich aus der Front eines prachtvollen Kabinettschranks. Im 16. Jahrhundert war Nürnberg ein Zentrum für die Produktion von Hinterglasgemälden. Hier arbeitete u.a. der Kupferstecher und Kartograph Augustin Hirschvogel (1503 - 1553), Sohn des berühmten Glasmalers Veit Hirschvogel d.Ä. (1461 - 1526) auch als bekannter Hinterglasmaler, spezialisiert auf die Einlagen in Kästen und Kabinettschränken, Wappentafeln und Spielbrettern. Einer seiner vier Brüder führte die Glasmalerei seines Vaters weiter, bediente die Kirchen mit prachtvollen Renaissancescheiben, ein weiterer Bruder wurde Goldschmied.
Provenienz
Auktion Lempertz, Köln, Mai 1983.
Auktion Plückbaum, Bonn, März 2011.
Literaturhinweise
Abgebildet bei Federer, Gold leaf, paint & glass, London 2012, Abb. 3.2.
Abgebildet bei Steiner, Goldglanz und Silberpracht – Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten, Berlin-München 2015, Nr. 1.
Vgl. Ryser, Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas, München 1991, S. 93, ein Kabinettschränkchen mit ähnlichen Einlagen.
Ausstellung
2015 Schaezlerpalais der Kunstsammlungen und Museen Augsburg.